Als erstes ist anzumerken, dass Arbeitslosigkeit selten über Nacht
kommt. Sie sehen ja selber, wenn die Auftragslage zurück geht oder der
Betriebsrat ständig Sondersitzungen hat.
Sie merken auch, wenn ihre Kraft nachlässt und Sie die Tätigkeit die sie
gerade ausführen nicht mehr lange bewältigen.
Da heisst es sich schon im Vorfeld hinzusetzen und eine Liste oder ein
Mind-Map zu machen in dem man sich überlegt, was kann ich, für welche
Arbeit kann ich das verwenden oder welche Kurse und Fortbildungen muss
ich besuchen um für eine andere Arbeit qualifiziert zu sein.
Und wenn man weiss, wohin es gehen soll beruflich, kann man schon
anfangen, die ersten Bewerbungen zu schreiben.
Manchmal trifft einen die Arbeitslosigkeit trotz allem akut, da der
Mensch ein Meister des Nicht-Wahr-Habens-Wollens ist und die oben
genannten Punkte einfach verdrängt.
Wenn das Kündigungsschreiben mit Abfindung und Frist und allem auf dem
Tisch liegt, dann heißt es Ruhe bewahren. Gehen Sie zum Berater ihrer
Gewerkschaft um prüfen zu lassen, ob die Kündigung berechtigt ist oder
Sie durch das Kündigungsschutzgesetz geschützt sind. Falls die Kündigung
nicht vermeidbar ist, verlangen Sie ein gerechtes Arbeitszeugnis, das
Ihnen bei der Stellensuche hilft.
Danach heißt es, die finanzielle Situation zu prüfen. Was bekomme ich an
Abfindung und Arbeitslosengeld und für wie lange wird mir das reichen.
Kann ich Kosten reduzieren um trotz allem finanziell gut klar zu kommen
(siehe Artikel Schuldenabbau).
Als nächstes müssen Sie sich bewusst sein, dass der Arbeitslose, wenn er
nichts unternimmt, sehr schnell seine Arbeitskraft verlieren wird. Wenn
man sich nicht selber zwingt, die Tagesstruktur beizubehalten und eine
Tätigkeit zu verrichten, dann gewöhnt man sich sehr schnell an die
Trägheit und das ist auch der Grund, warum Firmen ungern
Langzeitarbeitslose einstellen.
Sie haben alle Mittel in der Hand um dagegen anzusteuern: Bewerbungen
schreiben ist auch eine Tätigkeit. Des weiteren können Sie Projekte, die
sie schon lange durchführen wollten in Eigenregie organisieren. Soziale
Institutionen freuen sich über jeden freiwilligen Mitarbeiter, so wird
Ihnen, selbst wenn sie arbeitslos sind, die Arbeit nicht ausgehen, wenn
Sie es nur möchten.
Dabei ist folgendes zu beachten:
Sie dürfen als Arbeitsloser eine gewisse Stundenzahl in der Woche
arbeiten. Der Verdienst darf eine Grenze erreichen, danach wird Ihnen
etwas vom Arbeitslosengeld abgezogen, aber an die Dauer des Anspruches
wiederum angerechnet, dass Sie auf keinen Fall etwas verlieren.
Oft gibt es Fördermittel und Starthilfe was Projekte angeht. Gehen Sie
zum Arbeitsamt und anderen Ämtern und informieren Sie sich, ob es einen
Möglichkeit gibt, dass Sie Unterstützung bekommen oder wie Ihre
Situation aussieht, falls sie eine kleine Tätigkeit gefunden haben.
Falls Sie ein Projekt durchführen oder eine ehrenamtliche Tätigkeit
haben, vergessen Sie die Dokumentation nicht. Die Institution kann ihnen
genauso ein Arbeitszeugnis ausstellen wie eine Firma und Sie können
durch Fotos und Videos dokumentieren, dass Sie etwas gemacht haben und
es den Bewerbungsunterlagen beifügen.
Das allerwichtigste ist, guten Mutes zu bleiben, auch wenn Sie schon ihr
Alter haben, der Fleiß wird Sie belohnen und Sie müssen auf jeden Fall
dafür sorgen, eine aktive Tagesstruktur zu finden, um so Depressionen
vorzubeugen.
Viel Erfolg dabei!